
Brandenburg wird vielfältiger. Migration hat in den letzten Jahren zur gesellschaftlichen Diversität des Landes beigetragen. Wanderungsbewegungen prägen das Land aber nicht erst in der jüngsten Vergangenheit.
Über Jahrhunderte sind Menschen aus unterschiedlichen Gründen in Brandenburg ein- und ausgewandert. Diese Migrationsgeschichten kommen in der Selbstwahrnehmung Brandenburgs jedoch kaum vor. Das Bewusstsein dafür, dass Migration und Vielfalt nicht Ausnahme und Problem sind, sondern Normalfall und gelebte Realität, stärkt eine Kultur der Anerkennung.
Eine wertschätzende Haltung gegenüber Einwanderung bildet die Grundlage für eine langfristige Integration Geflüchteter in Brandenburger Kommunen. Dabei ist es gemeinsame Verantwortung, eine chancengerechte Teilhabe an der Gesellschaft in Brandenburg zu gestalten und zu stärken. Es ist unsere Aufgabe, gesellschaftliche und politische Partizipationsmöglichkeiten zu schaffen, aufzuzeigen und alle Neuangekommenen dabei zu unterstützen, sie zu ergreifen.
Angebote
Geschichte und Aktualität von Migration
Workshopreihe
Migration prägt das kommunale Lebensumfeld in Brandenburg nicht erst seit Kurzem. In Workshops erhalten Engagierte die Möglichkeit, sich mit Geschichte(n) von Migration und Integration an verschiedenen Orten in Brandenburg auseinanderzusetzen.
Gemeinsam mit zivilgesellschaftlichen Akteuren vor Ort werden über mehrere Workshops hinweg Geschichten und Beispiele von Migration recherchiert, gesammelt und öffentlich dargestellt. Damit wird ein positives Zeichen für Migration und deren Beitrag zur Entwicklung der Kommune gesetzt, das in die Stadtgesellschaft hineinwirkt.
- Welche Relevanz hatte und hat Migration für die Entwicklung der Kommune?
- Wie wurde und wird die gesellschaftliche Teilhabe aller Menschen in der Kommune ermöglicht?
Welche Geschichten über Migration haben Sie für uns?
Abendliche Diskussionsveranstaltungen
Öffentliche Diskussionsveranstaltungen begleiten die Workshopreihe und widmen sich aktuellen und geschichtlichen Aspekten von Migration. Von lokalen Geschichten bis hin zu globalen Zusammenhängen werden verschiedene Themenschwerpunkte betrachtet. Es werden Wissen und ein Bewusstsein zu deutschem Kolonialismus, Diskriminierungsformen und Ausgrenzungsmechanismen sowie gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit vermittelt.
Zudem setzen wir uns mit Rechtsextremismus und Rechtspopulismus auf kommunal- und landespolitischer Ebene auseinander. Referent/innen stellen Informationen und Erkenntnisse zum jeweiligen Thema des Abends vor und diskutieren mit den Teilnehmenden.
Zu welchen geschichtlichen und aktuellen Aspekten von Migration sollte bei Ihnen gesprochen werden?
Welche Themen im Schwerpunkt Umgang mit rechtspopulistischen und rechtsextremen Akteur/innen sind Ihnen wichtig?
Wissen und Handlungskompetenz für die Einwanderungsgesellschaft
Seminarangebote für Vereine
Das Seminarangebot unterstützt Vereine, sich für eine vielfältige Mitgliederstruktur zu öffnen und gezielt Menschen aufzunehmen, die in den letzten Jahren in Brandenburg Schutz suchten. Um Angebote zu schaffen, bieten erfahrene Trainer/innen eine differenzierte und rassismuskritische Auseinandersetzung mit Ausgrenzungsmechanismen an
und vermitteln Wissen und Kompetenzen für einen kultursensiblen, wertschätzenden Umgang mit Vielfalt. Aktuell wichtige Themen in den Vereinen können hier aufgenommen und vertieft werden. Neben der Stärkung der eigenen Haltung und Handlungskompetenz geht es auch darum, durch das Vereinsleben gesellschaftliche Teilhabe zu ermöglichen und damit Strategien für eine demokratische Stadtentwicklung zu gestalten.
- Wie haben sich gesellschaftlich ausgrenzende Mechanismen entwickelt und verfestigt?
- Wie prägen diese Mechanismen eigene Denkmuster und Vorurteile?
- Wie funktionieren rassistische Argumentationsmuster und was kann dagegengehalten werden?
- Wie kann Vereinsleben gesellschaftliche Teilhabe unterstützen?
Zu welchen Themen wünschen Sie sich Unterstützung in Ihrer Vereinsarbeit?
Partizipation und Dialog
Regionale Konferenzen und Mentor/innenschulungen
Das kommunale Umfeld ist den meisten Menschen am nächsten. Es gibt immer mehr Gelegenheiten, sich dort einzubringen und den direkten Nahraum mitzugestalten – auch außerhalb der kommunalen Parlamente. Für viele Geflüchtete stellen aber fehlende Informationen über Partizipationsmöglichkeiten hohe Hürden für ihre gesellschaftliche Teilhabe dar. In regionalen Konferenzen wird mit Akteuren aus Zivilgesellschaft, Politik und Verwaltung erarbeitet, welche Beteiligungsverfahren für Geflüchtete in verschiedenen Kommunen in Brandenburg bereits existieren und welche Bedarfe darüber hinaus bestehen.
Mentor/innen aus Willkommensinitiativen werden auf Grundlage der Ergebnisse geschult, Geflüchtete bei politischen Partizipationsverfahren zu begleiten. In einer abschließenden Dialogkonferenz findet ein Austausch über die Erfahrungen mit Beteiligungsformen statt. Die Ergebnisse fließen in eine Handreichung ein.
Welche Beteiligungsmöglichkeiten bestehen bei Ihnen und wo gibt es noch Bedarfe?
Kontakt
Birte Kaspers
E-Mail: kaspers@boell-brandenburg.de
Tel.: (0331) 200 578-16
E-Mail: dorn@boell-brandenburg.de
Tel.: (0331) 200 578-19
Heinrich-Böll-Stiftung Brandenburg
Dortustr. 52
14467 Potsdam
Tel.: (0331) 200 578-0
Mail: mitmenschen@boell-brandenburg.de
Förderung
Dieses Projekt wird aus Mitteln des Asyl-, Migrations- und Integrationsfonds der Europäischen Union kofinanziert.